Das Stirnchakra (Ajna)


Das Stirnchakra oder auch „Drittes Auge“ genannt, sitzt mittig der Stirn zwischen den Augen, direkt über der Nasenwurzel. Ajna ist ein Begriff aus dem altindischen Sanskrit und lässt sich übersetzen mit „grenzenlose Macht“, aber auch „Kommando“ oder „Befehl“. Ajna lässt uns intuitiv in und hinter die Dinge blicken, manchmal vielleicht sogar hellseherisch wahrnehmen. Intuition, Eingebungen, Wissen, Weisheit, Erkenntnis, Bewusstsein, Phantasie und Geistesblitze gehören zu den Eigenschaften des 6. Chakras, welches dem Element Äther / Raum und der Farbe Indigo/Blau zugeordnet ist. Ajna wird symbolisch als 96-blättrige oder auch 2-blättrige Lotusblüte dargestellt. 


Ajna steht für höheres Wissen, hilft uns, unsere geistige Rückbindung zu vertiefen und zu festigen.


Im Wurzelchakra (Muladhara), dem 1. Hauptchakra, nehmen die Energiekanäle, die sogenannten Nadis, Ida und Pingala ihren Anfang und enden im 6. Chakra, dem Ajna, weshalb diese beiden Energiewirbel eine enge Verbindung miteinander unterhalten. Ida und Pingala verlaufen seitlich des Rückgrades und kreuzen einander an jedem Hauptchakra. Ida verläuft auf der linken Körperseite und repräsentiert das Weibliche, die Mondenergie, das Yin, während Pingala auf der rechten Körperseite verläuft und das Männliche, das Yang und somit das Sonnenprinzip repräsentiert. Ca. 80.000 Energiekanäle sind dem Ayurveda bekannt. Den Hauptkanal bildet die durch das Rückgrad verlaufende Sushumna. Während die Sushumna dem zentralen Nervensystem untersteht, gehören Ida und Pingala dem parasympathischen Nervensystem an. Soweit zur vereinfachten Darstellung von lebensspendenden Energiekanälen unseres Organismus aus yogisch-ayurvedischer Sicht. 


Blockaden im Ajna können zu Unkonzentriertheit, Überlastung, dem Gefühl der Bedeutungslosigkeit, Verlustangst und einem Überbetonen des Verstandes führen. Oftmals wird nur das Sichtbare, das Messbare anerkannt. Alles weitere findet keine Anerkennung, obschon die eine oder andere Ahnung des Nichtsichtbaren vorhanden zu sein scheint. Solche Phänomene werden stumpf ignoriert, da sie nicht selten Ängste auslösen. Das sich Beschäftigen mit dem Unsichtbaren setzt eine ganz neue Sicht der Welt voraus. Das macht unsicher und strengt an. Oftmals werden Phänomene vermutlich aus Unsicherheit arrogant belächelt. Dabei kann man z.B. Liebe auch nicht messen oder sehen und doch ist sie die stärkste Energie, die es im Universum gibt. Gedanken kreisen sorgenvoll und hinterlassen Ängste, Gefühle von Sinnlosigkeit und Verlorensein. Unruhiger Schlaf zersetzt von Alpträumen und Verwirrtheit gehören zu einem schwachen Ajna.


Blockaden auf körperlicher Ebene: Migräne, neurologische Störungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Gehirnerkrankungen, hormonelle Störungen, Augen- und Nasenleiden, Nasennebenhöhlenentzündungen, Schnupfen, Gedächtnisschwäche und Schlafstörungen.


Um Ajna zu stärken ist es sinnvoll, Dinge so rein wie möglich zu betrachten, ohne etwas hineinzuprojizieren. Intuition und innere Führung zulassen. Hierbei können Innenschau und Meditationen gut behilflich sein. Dinge tun, die phantasieanregend sind, ausreichend Zeit für Muße einräumen, entsprechende Yogaübungen ausführen, leichte, gesunde Nahrung oder auch mal Fasten nach ayurvedisch-yogischen Regeln. In sich hineinhorchen, wenn es um Entscheidungen geht und intuitiv nachspüren, ob sie uns gut tun. Dabei spielt nicht etwa Gut oder Schlecht, sondern vielmehr die Qualität der Energie eine Rolle. Das zeigt sich von Mensch zu Mensch individuell sehr unterschiedlich.


Menschen mit einem starken Ajnachakra sind intuitiv, schöpfen aus einem schier endlosen, künstlerischen Raum, verfügen über eine enorme Vorstellungskraft, sind teils sogar hellseherisch veranlagt und nehmen sensibel Unausgesprochenes wahr. Sie sind in menschliche Körper geronnene Seismographen, wenn es um Qualitäten von Stimmungen geht. Ungute Qualitäten werden beinahe als körperliche Schmerzen empfunden.


Das Bijamantra zum Ajna ist das OM.


Edelsteine für das Ajna: Amethyst, Saphir, Iolith, Skapolith, Tansanit, Bergkristall, Sodalith.


Kräuter: Zitronengras, Basilikum, Lavendel, Kamille.


Ätherische Öle: Weihrauch, Sandelholz, Lavendel, Rose.