Die Gongmeditation
Eine der intensivsten Formen der Meditation, die ich persönlich kennenlernen durfte, ist die Gongmeditation.
Schon allein das Erscheinungsbild eines hochwertigen Gongs ist majestätisch. Versetzt man seine Majestät erst sanft, schließlich kräftiger in Schwingung, entführt das sonore als auch obertonreiche Klangspektrum eines solchen Instruments augenblicklich in eine Anderswelt, einer Welt, in der der gedankenverzerrte Geist zur Ruhe gelangen kann, in der Geist und Körper mit all seinen Schichten im Ur-Klang des OM fortgetragen, nein, eher chancenlos mitgerissen wird.
Das Ur-Instrument Gong bewegt seit Jahrtausenden die Menschen und lässt niemanden kalt. Wie Wellen kommen und gehen die sphärischen Schwingungen, erinnern an den Klang der Unendlichkeit in Welt und Kosmos, mit der man den eigenen Atem verbinden kann.
Der Körper besteht bekanntlich zu einem hohen Anteil aus Wasser. Dieses wird durch die mächtigen Klangwellen spürbar in Schwingung versetzt. Die Frequenz im Inneren wird verlangsamt und so gelangt man in eine Art Trance. Es ist ein Zustand, den man kennt, wenn man kurz vor dem Einschlafen zwischen Wachen und Schlafen schwebt, der sogenannte Theta-Zustand (3-8Hz). Manche Geübte können sogar in den Delta-Zustand gelangen, der den Bewusstseinszustand der Trance, des Tiefschlafes oder Hypnose beschreibt (0,4-3Hz). Aber auch Entspannung im Alpha-Zustand ist unglaublich viel wert. Dieser Zustand beschreibt eine Entspannung im Wachzustand (8-12 Hz).
Kurz vor dem Erwachen verändert sich die Hirnfrequenz. In dieser Phase sind viele Menschen gesegnet mit kreativen Ideen oder haben z.B. plötzlich Lösungen oder Lösungsansätze für Situationen parat, die ihnen bis dahin beinahe ausweglos erschienen. Glücklich ist, wer dann neben dem Bett ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand hat, um unmittelbar nach dem Erwachen das „Erträumte“ festhalten zu können. Allzu schnell entgleiten uns die sich in den oberen Schichten des Unterbewusstseins befindenden, schließlich im Traum entknoteten Gedanken und Ideen wieder. So kann es einem auch während einer Gongmeditation ergehen. Der Kundalini Yoga-Meister Yogi Bhajan sagte einst: „The Gong is not sound, the Gong is resound.“ (Der Gong ist nicht Klang, der Gong ist Echo).
Auf den vielschichtig zerspringenden Klangwellen können sich Verspannungen lösen. Die tiefen, wuchtigen Frequenzen sind wie eine innige Umarmung der Mutter Erde, die sowohl mahnende, klagende, polternde als auch in den höchsten Tönen lobende, gar singende und jubelnde Weisen anschlägt.
Es ist wie eine Art innere Pilgerreise zum Urgrund unseres Selbst. Selbst grundsätzliche Fragen wie: „wer bist du, woher kommst du und wohin gehst du“ können sich nach einer Weile auflösen und man erlebt reines SEIN. Das bedarf etwas Übung. Viele Künstler schöpfen aus genau diesem einfachen, musischen Sein ihre Kreativität. Einfach nur SEIN.
Losgelöst sein, zu sich selber kommen, Kraft und Energie schöpfen – das sind Qualitäten, die man sich in einer Gongmeditation unmittelbar erschließen kann. In den kräftigeren, lauten Klangwellen erfährt unser Immunsystem sogar einen Frischekick.
Das Klangmuster eines Gongs, oder sogar mehrerer gleichzeitig gespielter Gongs, kann zunächst sehr ungewöhnlich und fremd auf ungeübte Ohren wirken. Auf manche mag das anfangs sogar unangenehm, teils gar bedrohlich wirken, da die Gongklänge etwas Unkontrollierbares in sich bergen. Je nachdem, wie jeder einzelne auf Kontrollverlust reagiert, können bei einer Gongmeditation durchaus auch erschütternde Empfindungen aus den Tiefen nach oben gelangen. Mit einer Gongmeditation lassen sich entsprechende Empfindungen auflösen, fortschwemmen und bereinigen. Vorausgesetzt, man kann sich darauf einlassen. Hingabe, Loslassen und die Kontrolle über sich selber verlieren sind herausfordernde Energien.
Menschen mit unbearbeiteten, schweren seelischen Traumata sollten solche Meditationen nur mit therapeutischer Begleitung machen. Gongmeditationen sind zudem nicht in jedem Fall die optimale Lösung. Dazu sind wir Menschen schlichtweg zu verschieden.
Altes, Ausgelebtes, Überdauertes, Belastendes loslassen und Entspannung, Licht und Leichtigkeit ins Leben bringen ist von essenzieller Qualität, insbesondere in unserer gegenwärtig massiv von inneren und äußeren Umbrüchen gezeichneten Welt . Das symphonische Klangspektrum eines Gongs kann dies erlebbar machen, kann Prozesse in Gang setzen wie z.B. das auf den Weg bringen geschmiedeter Pläne, das Träume verwirklichen und verleiht und unterstützt Mut zur Veränderung.
Der Gong vermag nicht nur den akustischen Horizont zu erweitern.
Auf der Seite "Aktuelles" gebe ich den Termin für die nächste Meditation bekannt.
Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
Dauer der Meditation 60 Minuten.
Bequeme Kleidung ist ratsam.
Matten, Decken und Kissen sind vorhanden.
Kosten: für Yogateilnehmer*innen 10,00 Euro, für alle anderen 12,00 Euro