
Das Kronenchakra (Sahasrara)
Das 7. und letzte Hauptchakra Sahasrara, auch Scheitelchakra genannt, hat seinen Sitz mittig des Scheitelpunktes und öffnet sich wie ein Trichter nach oben. Symbolisch wird es als 1000-blättrige Lotusblüte dargestellt und ist dem Äther / Raum / Geist zugeordnet. Die farbliche Entsprechung fächert sich in Weiß, hellem Violett und Gold auf. Sahasrara bedeutet übersetzt „Tausend“ oder „das Rad der tausend Speichen“ und bildet den energetischen Höhepunkt aller darunter liegenden Chakras. Alle Chakras gelangen wie ein Orchester zu einem Einklang. Im Sahasrara münden alle energetischen Eigenschaften aller Chakras und entfalten sich im besten Falle zu reiner, universeller Liebe, geistiger Kraft, Weisheit, Spiritualität, Selbstverwirklichung und Vollkommenheit.
Chakras wirken nicht nur in eine Richtung, sondern fließen symbiotisch ineinander, mal betont nach oben, mal betont nach unten, strahlen bis auf Muladhara und Sahasrara hauptsächlich horizontal, unterhalten daneben lebhafte Wechselwirkungen. Wenn man so will, versuchen sie einander auf die Beine zu helfen, inspirieren, stützen und unterstützen einander. Ist eines oder gar mehrere Chakras geschwächt, wirkt sich dies unmittelbar auf alle anderen Energiewirbel aus, weshalb alle Chakras gleichermaßen bedacht und gepflegt werden sollten, damit wir uns bestmöglich gemäß unserer Anlagen entfalten können.
Im 7. Chakra kann sich unsere innerste Natur mit dem höheren Bewusstsein verbinden. Ein hoch aufgelöstes Kronenchakra birgt Stille, tiefen Frieden, den Sinn des Lebens, schlägt eine Brücke zwischen Menschsein und Göttlichkeit, tiefe Verbundenheit mit allem (Einheit) und Gnade.
Die Energie des Sahasrara weckt das höhere Bewusstsein in uns ohne zu bewerten, lässt uns still und ohne jede Erwartung beobachten, empfinden und in allen Erfahrungen eine tiefere Bedeutung erkennen. Grenzenlos und unbeschränkt die Welt jenseits des Verstandes begreifen zu können, ist die Königsdisziplin des sich weit nach oben hin öffnenden Energiefeldes – obwohl der Terminus „Disziplin“ an dieser Stelle sehr hinkend ist. Was auch immer Erleuchtung bedeutet und wie sie sich anfühlt, im Sahasrara kann sie uns offenbar werden. Ich melde mich, wenn ich soweit bin …
Ein geschwächtes Kronenchakra löst viele viele unterschiedliche Ängste aus. Dazu gehört die Angst, das Universum sorge nicht ausreichend für einen, Angst vor dem Alleinsein, Angst vor Identitätsverlust, Angst, keinen freien Willen zu haben, Angst vor Krankheit und Tod. Das allein sind schon sehr lähmende Energien, die ein freud- und liebevolles Leben sehr blockieren können. Ziellosigkeit, Weltenschmerz, Ausgeliefertsein, Zerrissenheit, Orientierungslosigkeit, Interessenlosigkeit und das nagende Gefühl von Sinnlosigkeit gesellen sich oftmals hinzu. Allgemeine Trägheit und geistige Dumpfheit sind die Folge.
Die im Text zum 6. Chakra besprochene Sushumna Nadi, dem Energiekanal, der vom 1. Chakra aufsteigend durch unsere Wirbelsäule fließt, kommt im Kronenchakra zu seinem Endpunkt und verbindet sich mit dem Universum. Sahasrara lässt uns sinnbildlich vom Mittelpunkt des Rades über die tausend Speichen nach außen in die Vielfalt reisen und zum Ursprung allen Seins zurückkehren.
Auf körperlicher Ebene wird im höchsten Energiesitz u.a. der Hormonhaushalt geregelt. Epiphyse (Zirbeldrüse) und Gehirn nehmen die Energie des Kronenchakras auf und verteilen sie im gesamten Organismus. So wird das gesamte körperliche System in Balance gehalten.
Bei schwachem Sahasrara können körperliche Erkrankungen und Störungen wie z.B. Nervenleiden, Multiple Sklerose, Allergien, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Lähmungserscheinungen, Muskelleiden, Photophobie (Lichtempfindlichkeit), hormonelle Störungen, Tumoren, Immunschwäche und Schlafstörungen die Folge sein.
Mantras wie OM, SOHAM und OM Namah Shivaya stärken das Kronenchakra.
Meditationen, Rückbesinnung auf das Wesentliche, ebenso auf den spirituellen Ursprung, gesunde Selbstliebe, Selbstvertrauen, Yogaübungen wie z.B. der Drehsitz oder das stille, gleichmäßige Stehen (Tadasana), Gebete, Lichtmeditationen, visualisieren hellen Lichts über dem Kronenchakra, positive Affirmationen wie z.B. „Ich bin verbunden mit meinem höheren Selbst“, „Ich bin, das ich bin“, „Ich bin geborgen, für mich ist gesorgt“, Spaziergänge in der Natur, dem Lauschen von Wellen am Meer, das Blicken in die Weite des Himmels bei Tag und bei Nacht und nicht zuletzt Sonnenlicht tanken helfen, das oberste Chakra zu öffnen.
Pranayama: Nadi Shodhana (Wechselatmung)
Ätherische Öle: Weihrauch, Rose, Neroli, Myrrhe, Lavendel, Ysop, Zeder, Oud, Jasmin, Vetiver, Patchouli, Labdanum, Zypresse.
Edelsteine: Amethyst, Bergkristall, Achat, Selenit.
Ernährung: leicht und frisch. Viel frisches Wasser und leichte, aromatische Tees trinken. Fasten nach ayurvedisch-yogischen Gesichtspunkten.